Dyskalkulie bei Jugendlichen
Nach wie vor wird die Dyskalkulie in der Grundschule nicht immer erkannt, und Kinder kommen untherapiert mit ihrer Rechenschwäche auf die weiterführenden Schulen. In der Regel sind die Köpfe der betroffenen Jugendlichen irgendwann mit auswendig gelernten und unverstandenen Mechanismen, Tricks und Eselsbrücken so überlastet, dass das gesamte eigene „mathematische System“ zusammenbricht und die Leistungen dauerhaft in den mangelhaften oder gar ungenügenden Bereich abrutschen. Stundenlanges Üben, mehrmals pro Woche, sinnloser Nachhilfeunterricht und zu wenig Zeit für die anderen Fächer können die gesamte Schullaufbahn in Gefahr bringen.
Der Fall einer Vierzehnjährigen:
L. besucht die 8. Klasse einer Hauptschule und hat schon seit der Grundschule Probleme in Mathematik. Deswegen bekam sie auch keine Realschulempfehlung. Bis ins 6. Schuljahr schaffte sie immer noch so gerade ein Ausreichend auf dem Zeugnis. Seit der 7. Klasse steht sie nun mangelhaft, möchte aber unbedingt ihren Abschluss machen und dann eine Ausbildung als Erzieherin beginnen. L. ist nicht faul, aber sie findet einfach nicht mehr den Anschluss im Mathematikunterricht.